Likörfabrik Mampe
Dietrich Otto
dietrichotto@arcor.de
8.2.2012
1831. In Deutschland grassiert die Cholera. Der praktische Arzt und Königlich Preußische Geheime Sanitätsrat Dr. med. Carl Mampe braut im Pommerschen Stargard aus Alkohol und heilsamen Kräutern seinen Magenschnaps "Bittere Tropfen" zusammen. Mampes Tropfen werden bald in allen Apotheken geführt. Noch zu Lebzeiten vermacht der Sanitätsrat das Originalrezept für "Bittere Tropfen" seinen beiden Stiefbrüdern Ferdinand Johann und Carl Mampe. Doch die beiden Stiefbrüder zerstreiten sich. So eröffnet F.J. Mampe 1835 in Stargard eine Likörfabrik, die nach 1945 in Hamburg wieder aufgebaut wird und bis 1965 bestehen bleibt. Carl Mampe senior eröffnet 1852 eine Likörfabrik in Köslin (Pommern), die 1877 nach Berlin umzieht.
1854 entwickelt Carl Mampe junior den berühmten Mampe Halb und Halb, der ein Likör von Weltruf werden sollte. Aufgrund seines Inhaltes von ca. 130 Kräutern hat er auch magenstärkende Wirkung. Am 2.10.1899 ist Carl Mampe in Berlin verstorben. Sein Grab ist heute auf dem sogenannten "Musikerfriedhof" der Sophiengemeinde Berlin zu finden.
Markenzeichen von Mampe Berlin war zunächst das Schimmelgespann, erst 1951 wurde der Elefant, der sich auch als Plastikbeigabe an jeder Flasche Mampe befand, offiziell als Warenzeichen eingetragen. Als J.F. Mampes Werk sich noch in Stargard befand, zierte jede Flasche ein Bild des berühmten Stargarder Mühlentors, während es nach dem Umzug nach Hamburg mit den Brüderschaft trinkenden Mönchen warb.
( Text ausMampemuseum)
Mampe Gebäude am Großen Wall in Stargard - Postkarte von 1900
Adressbuch Stargard 1915
Im Stargarder Jahresblatt 2011 sind 2 Artikel enthalten, die die Entwicklung der Firma Mampe Stargard während und nach dem 2. Weltkrieg behandeln.
- Ernst-Heirich Neumann "Kinderjahre in Stargard und Flucht"
- Heiner Neumann "Die Nachkriegszeit"
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