Sozial-Kulturelle Gesellschaft
der deutschen Minderheit
Ortsgruppe Stargard
Bericht über die Teilnahme am Volkstrauertag in Glien
Stargard, den 15.11.2008
Wie jedes Jahr beschloss der Vorstand auf seiner Novembersitzung über die Teilnahme unserer Mitglieder an der Gedenkstunde zum Volkstrauertag in Glien. Da das Interesse groß war und sich viele Mitglieder gemeldet hatten, musste eine Fahrgemeinschaft für 12 Personen gebildet werden. So fuhren am 15.11.2008, einem kalten Samstagmorgen drei Pkw´s Richtung Glien los. Dort befindet sich einer der größten Deutschen Soldatenfriedhöfe in Polen, auf dem derzeit über 12.000 Kriegstote - Soldaten, aber auch Zivilpersonen, ruhen. Zur Erklärung: Der Volkstrauertag auf dem dortigen Friedhof wird immer am Vortag der Feierlichkeiten, die in der Bundesrepublik stattfinden, begangen.
Kurz vor 11 Uhr in Glien eingetroffen, hatten wir Schwierigkeiten, einen freien Parkplatz zu finden. Es waren so viele Gäste gekommen: Aus Deutschland und aus Polen. Familienangehörige, Mitarbeiter des Heimatkreises Greifenhagen, Geistliche, die Bundeswehr und außer unserer zwölfköpfigen Abordnung auch zahlreiche Vertreter der anderen Ortsgruppen der deutschen Minderheit aus Stettin, Köslin und sogar aus dem weit entfernten Stolp waren eigens eingereist, um der Kriegstoten zu gedenken.
Nach einer kurzen Einführung durch den Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ergriff Pastor Herr Dr. Siegfried Plath das Wort und betete um die Ruhe für die in Glien begrabenen Toten und um den Frieden für uns Lebende. Im Anschluss daran las ein Bundeswehrsoldat das Totengedenken vor. Das Ganze wurde musikalisch durch den Sedina-Chor der deutschen Minderheit aus Stettin unter der Leitung von Frau Brigitte Kipper umrahmt. Während ein Militärtrompeter das Lied "Ich hatte einen Kameraden" spielte, wurden Kränze und Blumen zum Hochkreuz getragen. Auch unser blau-weißer Kranz durfte nicht fehlen und wurde von dem Vorsitzenden Herr Daniel Buda, seinem Stellvertreter Alfons Tusk und der Schatzmeisterin Frau Halina Sobczak niedergelegt.
Obwohl die Veranstaltung nur eine Stunde dauerte, waren wir alle wegen des kalten Westwindes durchfroren. Die Rettung kam dann von der Bundeswehr, die alle Gäste (über 100 Personen) zu vorsorglich mitgebrachtem warmen Tee und Glühwein einlud. Dabei bot sich noch eine Möglichkeit, interessante Gespräche zu führen und Erfahrungen mit anderen Ortsgruppen auszutauschen.
Gegen 14 Uhr kamen wir heil nach Stargard zurück. Seitdem unser letzter Vorsitzender (er kämpfte in Griechenland, Italien und Jugoslawien) gestorben ist, befindet sich kein direkter Kriegsteilnehmer in der Ortsgruppe Stargard. Deshalb war es wichtig, dass sich unsere Mitglieder als Nachfolgegeneration angesprochen fühlten und weder Mühe noch Kälte scheuten, um bei der Gedenkstunde zugegen zu sein.
Piotr Nycz
zurück zum Inhaltsverzeichnis