2008 - 450. Todestag von Johannes Bugenhagen,
Doktor Pomeranus 1485 - 1558
zusammengestellt von Jürgen Willbarth im Stargarder Jahresblatt 18/2009
Johannes Bugenhagen wurde am 24. Juni 1485 als Sohn eines Ratsherren in Wollin geboren. 1502/1503 ist er Student an der Artistenfakultät in Greifswald. 1504, schon mit 19 Jahren, wird er Rektor an der Lateinschule in Treptow an der Rega. 1509 erhält er seine Priesterweihe dort. In den folgenden Jahren pflegt er Kontakte zu Humanisten und hält Vorlesungen über Bücher der Heiligen Schrift. 1517/18 erscheint eine erste Gesamtdarstellung der Geschichte Pommerns. 1517 ist er Lektor an der Ordensschule des Kloster Belbuck. 1520 vollzieht er den Anschluss an die lutheranische Bewegung und schon 1521 finden wir ihn in Wittenberg an der Seite Luthers wirken. 1522 heiratet er seine Frau Walpurga.
1523 ist er Stadtpfarrer von Wittenberg, Freund und Seelsorger Luthers. 1524 ist die Veröffentlichung seines Psalmenkommentars. 1525 segnet er die Ehe von Martin Luther mit Katharina von Bora. 1525/26 erscheint „Vom christlichen Glauben - an die ehrenreiche Stadt Hamburg". 1526 bestätigt der Reichstag in Speyer den Protestantismus. Es beginnt für Bugenhagen eine arbeitsreiche- und wirkensreiche Zeit an vielen Orten im deutschen Reich, besonders im Norden. 1528 ist er in Braunschweig bei der Neuordnung des Kirchen- und Schulwesens: „Kirchenordnung". Desgleichen 1528/29 in Hamburg und auch bei der Gründung des Johanneums. 1529 entsteht die Flensburger Disputation. 1530/32 wird in Lübeck die Kirchenordnung beschlossen und das Katharineum gegründet.
1532 wird er Generalsuperintendent für die kursächsischen Länder. 1533 wird er Doktor der Theologie an der Wittenberger Universität. Er hat wesentlichen Anteil an der niederdeutschen Übertragung der Bibelübersetzung Luthers 1532/34.1534 ist die Neuordnung des Kirchen- und Schulwesens, Kirchenneuordnung in Pommern. 1535 unternimmt er eine umfangreiche Visitation Pommerns. 1536 vermittelt und segnet er die Ehe zwischen Herzog Phillipp von Pommern und Maria von Sachsen. 1537/39 hält Bugenhagen sich in Dänemark auf und wirkt an der Kirchenneuordnung mit. Er ist bei der Krönung des dänischen Königspaares 1537 dabei und hält Vorlesungen an der Kopenhagener Universität.
Martin Luther
Schlosskirche in Wittenberg
zur Zeit von Bugenhagen
1542 finden wir ihn bei der Kirchenneuordnung für Schleswig-Holstein. 1542/43 in Hildesheim zur Kirchenneuordnung für das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel. 1544 lehnt Johannes Bugenhagen das Amt als Bischof von Camin ab. 1546 ist er bei der Trauerfeier für Martin Luther in Wittenberg und erlebt 1546/47 die Belagerung und Übergabe Wittenbergs während des Schmalkaldrischen Krieges. 1547/48 steht er im Kreuzfeuer der Kritik vor dem Hintergrund der sogenannten „kaiserlichen Zwichenreligion". Am 20. April 1558 stirbt Bugenhagen in Wittenberg, wo er in der Stadtpfarrkirche beigesetzt wird.
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