Wanderungen an Ihna und Krampehl
15.11.2011
Dietrich Otto
Email: dietrichotto@arcor.de
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Die meisten Besucher in Stargard bemerken die Ihna und erkennen, dass 2 Flussarme die Stadt durchqueren. Der Stadtarm fließt teils unterirdisch. Das komplizierte Flusssystem in der Umgebung von Stargard bleibt ihnen verborgen. Das Übersichtsbild ist dem Artikel "Wasserwirtschaft und Wasserbau in und oberhalb Stargard's bis zum Jahre 1945" von Prof. Dr.-Ing. Alfred Schwichtenberg entnommen. Außer der Ihna sind die Faule Ihna (polnisch: Kleine Ihna), die Gestohlene Ihna und der Große Krampehl ( auf dem Bild nur Krampehl genannt) zu erkennen. Der Kleine Krampehl, ein künstlicher Wasserlauf, der zur Versorgung der Kleinen Mühle in Stargard angelegt wurde, ist nicht enthalten. Der Kleine Krampehl wurde in Zartzig/Schwendt (Strachocin/Swiete) vom Großen Krampehl abgezweigt und fließt kurz hinter Stargard in die Ihna. Die Gestohlene Ihna ist ebenfalls ein künstlicher Wasserlauf, sie wurde von der Ihna nahe Butow (Bytowo) abgezweigt und mündet in Pansin (Pezino) in den Großen Krampehl. Die nachfolgend aufgeführten Wanderungen haben meine Frau und ich in den letzten Jahren gemacht.
Wanderung 1: Zusammenfluss der beiden Ihnaarme
Es ist die Route dargestellt von den beiden Ausgangspunkten Gerichtsplatz und Walltor. Nachdem die Straßen zu Ende sind, führt der Weg über eine Wiese, das letzte Stück direkt zwischen den Ihnaarmen ist bewaldet. Man muss dieselbe Strecke zurückgehen. Die Gesamtlänge der Wanderung beträgt etwa 3 km.Wanderung 2: Am Kleinen Krampehl
Die Wanderung beginnt am Walltor. Bei der Kleinen Mühle erreicht man den Kleinen Krampehl. Wenn man nur eine kleine Wanderung machen will, kann man nach etwa 500 m von der Kleinen Mühle entfernt auf dem grün makierten Weg zurücklaufen. Ansonsten kann man den Kleinen Krampehl bis zur Eisenbahnstrecke nach Danzig verfolgen und läuft dann auf einer parallel verlaufenden Straße zurück. Am Ende dieser Straße kommt man am ehemaligen Schützenhaus vorbei. Die Strecke beträgt etwa 3 km, man kann diese Strecke auch mit einem Auto zurücklegen.
Wanderung 3: An der Ihna
Diese Wanderung haben wir in polnischer Begleitung gemacht (Piotr Nycz). In deutscher Zeit war hier ein Ausflugsgebiet mit dem Stadtwald und dem Stadtwaldrestaurant (Wärterhaus). Ernst Ganzke schildert in seinem Artikel "Eine Kahnfahrt auf der Ihna zum Stadtwald" ausführlich eine Kahnpartie, die im Stadtzentrum begann, vorbei an den damals vorhandenen 4 Badeanstalten führte und schließlich an dem Wärterhaus endete. Jetzt erwarten wir eine Wildnis. Mit Hilfe von Google Map haben wir uns so gut wie möglich vorbereitet. Unser Ziel ist es, irgendwelche Fundamente vom Wärterhaus zu finden und an die Mündung von Krampehl und Fauler Ihna zu gelangen.
Wir fahren mit einer Taxe vom Stadtzentrum aus durch die Werderstraße (Wiejska) und den Neuen Werder (Nowowieska) und erreichen so die Krampehlbrücke. Von hier aus führt ein Weg halbrechts zur Ihna. Danach laufen wir direkt an der Ihna bis zur Umgehungsstraße. Kurz nach dem Einmünden des Hauptabzugsgraben hat das Wärterhaus gestanden. Es gelingt uns nicht, trotz intensiver Suche irgendwelche Überreste zu entdecken. Es ist eine einsame Gegend, nur einige Angler sitzen an der Ihna. Einer von ihnen fragt vom gegenüberliegenden Ufer, ob wir uns verirrt haben. Touristen lassen sich hier sonst nicht blicken.
Wir laufen zurück, kurz vor der Krampehlbrücke geht links ein Weg ab, hier steht ein Haus und mehrere Pferdekoppeln sind zu sehen. Bald stehen wir vor einem mit Stacheldraht bewehrten Gatter. Piotr Nycz öffnet es. Wir ohne polnische Sprachkenntnisse hätten uns nicht getraut. Die beiden Pferde kommen auf uns zu, sind aber enttäuscht, dass wir ihnen nichts mitgebracht haben. Glücklicherweise bemerkt uns sonst niemand. Über die Weide erreichen wir wieder die Ihna. Es muss die Stelle sein zwischen dem Zufluss von Krampehl und Fauler Ihna, diese beiden Zuflüsse liegen 400 m voneinander entfernt. Es ist leider nicht möglich, einen dieser Zuflüsse zu erreichen. Überall ist dichtes Gestrüpp. So beenden wir unsere Erkundung.
Ihna, Hauptabzugsgraben, Umgehungsstraße
Die anfangs genannten Ziele konnten wir nicht erreichen, trotzdem war es eine interessante und aufschlussreiche Wanderung, von der Krampehlbrücke hin und zurück 2 bis 3 km. Der Weg ist überall gut begehbar. So kann man diese Wanderung empfehlen, abgesehen von unserem letzten Abstecher.
Wanderung 4 Am Krampehl
Die Wanderung beginnt zwischen Zartzig und Schwendt, dort ist auf der Straße 20 eine Bushaltestelle.Der Weg führt 1 km direkt am Krampehl entlang. Dann erreicht man eine ehemalige Badestelle, dort ist der Krampehl auf einer kurzen Strecke besonders breit. Der weitere Weg verläuft etwa 100 m abseits vom Krampehl. An der Krampehlbrücke erreicht man wieder den Krampehl. Wendet man sich nach rechts, dann kommt man zu der Endhaltestelle einer Buslinie. Die Gesamtlänge der Wanderung beträgt 2 km.
Man kann auch auf einem schmalen, schwer begehbaren Pfad (grüner Pfeil) geradeaus gehen. Es ist nicht zu empfehlen, auf diesem Pfad alleine zu laufen. Der Pfad führt zuerst am rechten Ufer des Krampehl entlang, führt jedoch nicht an die Stelle, wo der Krampehl in die Ihna mündet, sondern biegt nach rechts ab. Nach insgesamt 1,5 km gelangt man wieder auf einen breiteren Weg und dann auf eine Straße. Wenn man sich links hält, kommt man zu dem Übergang der Bahnstrecke nach Danzig. Gleich dahinter befindet sich wiederum die Endhaltestelle einer Buslinie.
Krampehlbrücke
Biegt man an der Krampehlbrücke links ab, dann erreicht man das Gebiet, das auf der Wanderung 3 beschrieben ist.
Andere Wanderungen
Als besonders interessant wird die Wanderung von Pansin (Pezino) nach Zartzig/Schwendt (Strachocin/Swiete) am Großen Krampehl dargestellt. Heinz Jürgen Torff beschreibt das in seinem Artikel "Krampehlwanderung". Die Strecke ist etwa 10 km lang, aber nicht durchgängig begehbar.
Die 3 oben angeführten Artikel kann man in unserer Homepage nachlesen.
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