Einführung zu den Kirchen

Die Kirchen in Stargard sind nach 400 katholischen und 400 protestantischen Jahren seit 1945 wieder katholisch. Bemerkenswert ist, dass die beiden bedeutendsten Kirchen, die Marienkirche und die Johanniskirche ihren baulichen Höhepunkt bereits um 1500 hatten. Danach waren immer wieder große Anstrengungen notwendig, um diesen Zustand annähernd  zu erreichen. Dabei haben in allen Jahrhunderten Spenden eine große Rolle gespielt. Besonders interessant ist, dass zum Wiederaufbau des Turms der Johanniskirche um ein Allerhöchstes Kaiserliches Gnadengeschenk gebeten wurde, das nach mehrjähriger Prüfung 1887 abgelehnt wurde. Nach der Thronbesteigung von Wilhelm II wurde der Antrag wiederholt und diesmal mit Erfolg. Der Kaiser bewilligte 1891ein Allerhöchstes Gnadengeschenk von 10.000 Mark unter der Bedingung, dass Stadt ebenfalls diese Summe zum Bau beitrug. Natürlich spendeten auch viele Stargarder Bürger.

Der bedeutendste Baumeister für die Stargarder Kirchen war Heinrich Deneke, der von 1905-1911 die Rekonstruktion der Marienkirche leitete, danach die der Heilig-Geist Kirche und außerdem die Erlöserkirche baute. Die Ausführungen zu den Kirchen in Stargard sind überwiegend dem Buch von Joachim Stampa "Stargard in Pommern und seine Gotteshäuser" entnommen. Es werden nachfolgend die kleineren Kirchen aufgeführt, die nicht an anderer Stelle beschrieben werden:

Christuskirche

Diese Kirche diente der evangelisch - reformierten Gemeinde, die lange Zeit nach einem Platz für ihren Gottesdienst gesucht hatte und sich in der Vergangenheit mit verschiedenen Provisorien begnügen musste. Nach einer Spende durch eine Lehrerwitwe konnte ab 1892 eine eigene Kirche in den Wallanlagen nahe der Johanniskirche gebaut werden. Die Christuskirche hat den 2. Weltkrieg überstanden.

Erlöserkirche

Die Kirche wurde etwa ab 1912 an der Ecke Jobststraße/Mittelstraße von dem Architekten Deneke erbaut. Da die Einwohnerzahl in diesem Bezirk stark angestiegen war, sollte die Kirche zur Entlastung der Johanniskirche dienen. Sie wurde von Joachim Stampa als kleines Schmuckstückchen bezeichnet. Sie bot Platz für 150 Personen. 1945 wurde sie zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Katholische Kirche St. Joseph

Eine kleine katholische Gemeinde gab es in Stargard seit 1783. Sie wurde von Stettin aus betreut. 1814 wurde die allgemeine Wehrpflicht in Preußen eingeführt, dadurch kamen viele katholische Soldaten nach Stargard. 1840 verfügte der König die Anstellung eines katholischen Geistlichen für Stargard. In der Erntezeit kamen polnische Landarbeiter nach Stargard. Für sie gab es sonntags einen katholischen Gottesdienst in polnischer Sprache. 1863 wurde eine katholische Kirche auf dem Grundstück Johannisstraße 18 gebaut. 1945 wurde die Kirche zerstört und nicht wieder aufgebaut.

 

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