Die Kirche in Zartzig
Dietrich Otto
dietrichotto@arcor.de
Mai 2005
Zartzig liegt 2,5 km südöstlich von Stargard. Die Kirche ist ein Findlingsbau aus dem 13. Jh. mit einem Holzturm mit einer viereckigen Haube. Der Altaraufsatz war eine Barockschnitzerei aus dem 18. Jh. In das Gestühl waren die Namen der Pastoren und Kirchenvorsteher seit 1797 geschnitzt. Die Hängekrone, ein Bronzeguss für 6 Kerzen, stammte aus dem Jahr 1606. Die Kirche hat den 2. Weltkrieg überstanden, wurde danach zur Ruine. Von der Inneneinrichtung ist nichts übrig geblieben.
Die Initiative zum Wiederaufbau übernahmen 1989 Mitglieder des Dorfjugendverbandes. Am 24.11.1994 wurde ein Aufbaukomitee unter Leitung von Zdzislaw Kosikowski, dem Besitzer der "Kleinen Mühle" und dem "Speicher" in Stargard gebildet. Der Aufbau wurde zu einer deutsch-polnischen Gemeinschaftsarbeit. Es gab viele Spender aus Deutschland und Polen, auch deutsche Handwerker waren aktiv beteiligt.
Die Kirche konnte am 21.9.2004 wieder eingeweiht werden. Die Kirche ist jetzt innen und außen ein Schmuckstück. Bei der Einweihung waren viele ehemalige Stargarder anwesend. Es wurde ein freistehender Glockenstuhl neben der Kirche aufgestellt. An der ehemaligen Friedhofsmauer stehen alte deutsche Grabsteine. Am 7.5.2005 fand in der völlig überfüllten Kirche ein deutsch-polnischer Friedensgottesdienst unter dem Leitwort statt:
1945 - 2005 60 Jahre
Erinnerung an Flucht und Vertreibung aus der Pommerschen Heimat
Wandel durch Annäherung und Versöhnung
10-Jahresfeier zur Einweihung der Kirche am 12.10.2014
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