Partnerstadt Stargard: Gäste aus Polen
Elmshorner Nachrichten vom 16. August 2008
Elmshorn (hek). Seit einigen Tagen weilt eine zehnköpfige Delegation aus Elmshorns polnischer Partnerstadt Stargard zu Besuch an der Krückau. Der Verein "TPS Stargarder Freunde" kam zu einem Gegenbesuch, um die Freundschaft mit dem "Heimatkreis Stargard" in Elmshorn zu festigen. "Das ist ein Beispiel gelungener Völkerverständigung", waren sich alle einig.
Die Delegation des Vereins "Stargarder Freunde" vor dem Heimathaus Stargard.
Jan Zenkner, Vorsitzender des TPS (2.v.h.r.), übereichte Ingrid Luczkowski (4.v.l.) die Gastgeschenke.
Foto: Völz
Ihre Freundschaft begann mit ersten Treffen der Vereine am 14. April dieses Jahres in Stargard. Der Verein TPS hat sich zur Aufgabe gestellt, sowohl die deutsche als auch die polnische Geschichte der Stadt Stargard aufzuarbeiten. Die gemeinsamen Diskussionen waren für beide Seiten sehr anregend und ergiebig. Die Polen möchten intensive Forschung im Heimathaus Stargard, am Mittelweg gelegen, durchführen. Hier liegen liebevoll zusammengestellte Fotoalben, Schülerlisten, Modelle und Federzeichnungen. Sie erinnern an die während des Zweiten Weltkrieges vertriebenen Stargarder, ihre Herkunft und Traditionen. Das älteste Erinnerungsstück stammt aus dem Jahr 1878. Für die Polen bildet diese Sammlung eine Fundgrube in Sachen Heimatgeschichte, denn Stargard wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört und Informationen über das "alte Stargard" sind rar. Trotz der sprachlichen Barriere tauschten sich die Mitglieder beider Heimatvereine angeregt aus. "Ein solcher Austausch wäre früher nie möglich gewesen. Wir sind auf einem guten Weg", freut sich Peter Jepsen, Partnerschaftsbeauftragter der Stadt Elmshorn. Jetzt will man gemeinsam die Heimatgeschichte pflegen. Ein neues "Wir-Gefühl" ist im Entstehen, ganz ohne Trennung in deutsche und polnische Stargarder. Es lockt nun ein gemeinsames Projekt, ein zweisprachiger Führer über die historischen Gebäude Stargards.
Als Gastgeschenk brachten die Mitglieder des TPS eigene Unterlagen ihrer Rechercheergebnisse über Stargard mit. Besonders freut sich hierüber Ingrid Luczkowski, die ständige Betreuerin und "gute Seele" des Heimathauses. Dieses ist jeden 2. Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet. "Wir freuen uns über jeden Besucher. Keine Sorge, wir beißen nicht", lacht Rita Ueckert, die eng mit dem Heimatkreis Stargard verbunden ist.
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