Pommernkarten
Michael Hammermeister, Pommersche Zeitung Folge 50/17
Pommern vom XIII. bis XV. Jahrhundert
Pommern zur Zeit der Reformation und des 30jährigen Krieges
Zwei Karten aus der Geschichte Pommerns, die nur ganz grob die vielen Landesteilungen der Herzogszeit erahnen lassen, die auf die Realteilung des Landes an die männliche Erben zurückzuführen sind - geerbt hat das Land also nicht der Erstgeborene (Primogenitur), sondern alle Herzogssöhne, auch wenn einige mit anderen Aufgaben oder Titeln abgefunden wurden, so nach der Reformation u.a. als weltliche Bischöfe des Fürstbistums Cammin. Zunächst wurde eher waagerecht geteilt (obere Karte), später eher senkrecht (untere Karte). Wo sich Pommern-Stettin bzw. Pommern-Wolgast erstreckte, hing also wesentlich von der Zeit ab. Um die Konfusion komplett zu machen, gab es in der Geschichte auch die Herzogtümer Pommern-Demmin, Pommern-Schlawe oder Pommern-Stolp - in letzterem regierte u.a. Erik von Pommern als Erich I. (gestorben 1459) nach seinem Sturz vom Königsthron der Kalmarer (skandinavischen) Union. Zum Schluss wurde aus Mangel an männlichem Nachwuchs wieder ganz Pommern unter einer Hand vereint: Bogislaw XIV. Mit ihm starb 1637 das pommersche Herzogshaus - das Greifengeschlecht - im Mannesstamm aus. Seine Nachfolger wurden schwedische und preußische Herrscher. Der letzte, der unter den vielen Titeln seiner Regentschaft auch den Titel Herzog von Pommern trug, war Kaiser Wilhelm II.
Wenn hier eine Grenze Pommerns als besonders stabil zu bezeichnen ist, dann ist es die (beginnend) zwischen Darss (Pommern) und Fischland (Mecklenburg) über den Saaler Bodden, und dann entlang von Recknitz und Trebel bis zum Kummerower See, diese hatte nach der Beendigung der Rügischen Erfolgekriege (1254) Bestand bis 1945, wo sie immer noch die Grenze der Länder Mecklenburg und Preußen bildete - Pommern war längst zur preußischen Provinz herabgestuft. Den Charakter als Landesgrenze verlor sie erst 1945 mit der erstmaligen Bildung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Politische Gliederung Pommerns
Pommern von 1817 - 1932
Seit der Verwaltungsgliederung von 1817/18 hat sich bis 1932 wenig geändert. Die markanteste Veränderung 1817 war die Angliederung der neumärkischen Kreise Dramburg und Schivelbein an die Provinz Pommern: der in Pommern hineinragende brandenburgische Keil wurde nun von Pommern geschluckt. Die Auflösung des Fürstenthumer Kreises (Fürstbistum Cammin) 1872 bzw. dessen Dreiteilung war die nächste bedeutende Korrektur, dann folgte die Bildung kreisfreier Städte. Ende der Weimarer Republik wurde der Regierungsbezirk Stralsund, ein Überbleibsel des 1815 von Schweden dazugewonnenen „Neuvorpommern", zugunsten Stettins aufgelöst.
Die letzte Gebietsreform der Provinz Pommerns erfolgte 1938 mit der Angliederung des Nordteils der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen durch Bildung des neuen Regierungsbezirkes Grenzmark Posen-Westpreußen, Regierungssitz Schneidemühl. Die dreigeteilte nicht lebensfähige Provinz (Skizze links)wurde aus den bei Deutschland verbliebenen Resten der an Polen gefallenen Provinzen Posen und Westpreußen gebildet. Der mittlere Teil gelangte 1938 an Brandenburg, der Süden an Schlesien. Komplettiert wurde der neue Regierungsbezirk durch zwei neumärkische (brandenburgische) und zwei Kreise des Rgbz. Köslin.
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