Sozial-Kulturelle Gesellschaft
der deutschen Minderheit
Ortsgruppe Stargard
Ausflug nach Groß Born am 24.5.2008
Stargard, den 25.5.2008
Am 24.05.2008 fand eine seit langem geplante Integrationsfahrt nach Groß Born statt. Unter den Teilnehmern befanden sich 21 Mitglieder der Ortsgruppe Stargard sowie 9 Vertreter der ukrainischen Minderheit, die unserer Einladung gefolgt waren. Nachdem alle ihren Platz im angemieteten Bus genommen hatten, begann unsere Fahrt pünktlich um 8 Uhr. Unser Weg führte über Freienwalde, Wangerin, Dramburg, Falkenburg und Tempelburg. Wir konnten unterwegs wunderschöne Landschaften bewundern - ja, Pommern ist wirklich schön, aber auch wild und vernachlässigt. Einen besonders traurigen Eindruck machten auf uns heruntergekommene LPG-Siedlungen und weite Flächen Brachland.
Kurz nach 10 Uhr trafen wir bei gutem Wetter in Groß Born ein, wo uns ein ortsansässiger Fremdenführer (ein ehemaliger polnischer Offizier) bereits erwartete. Nachdem wir uns mit belegten Brötchen und Kaffee gestärkt hatten, begann die Stadtbesichtigung - zum Teil zu Fuß, zum Teil (wegen der Entfernungen) mit dem Bus. Der Fremdenführer erklärte uns alle Modalitäten und Probleme bei der Übernahme der Stadt durch polnische Behörden. Groß Born war über 40 Jahre lang ein russisches Sperrgebiet und gibt immer noch neue Rätsel auf. Obwohl auf Schritt und Tritt Spuren der russischen Herrschaft zu sehen waren, konnten wir zu unserer Enttäuschung leider keine Hinweise auf die deutsche Vergangenheit der ehemaligen Garnisonstadt entdecken. Wie viele Soldaten kennen noch den Spruch "In seinem Zorn schuf Gott Groß Born"? Es stimmte uns auf jeden Fall sehr traurig, dass nichts aus deutscher Zeit erhalten geblieben bzw. als solches zu erkennen war.
Müde vom langen Spaziergang fanden wir endlich eine ruhige Stelle am Strand am Pielburgsee, wo das Grillgerät zum Einsatz kam. Zusammen mit unseren ukrainischen Gästen grillten wir aus Stargard mitgebrachte Würstchen. Wir sangen auch deutsche und ukrainische Lieder und genossen eine schöne Naturlandschaft und eine leichte Brise vom See.
In guter Stimmung traten wir um 16 Uhr die Rückfahrt an. Auch auf der Heimreise sahen wir malerische Seen, kleine pommersche Städte und intakte Natur. Nachdem wir kurz nach 18 Uhr nach Stargard zu unserer Geschäftsstelle zurückgekommen waren, löste sich unsere Gruppe auf. Der Ausflug wurde durch den Zuschuss vom Bezirksvorstand der deutschen Minderheit Stettin und durch die Beiträge der Teilnehmer finanziert. Die gemeinsame Fahrt nach Groß Born trug zur besseren Integration unserer Ortsgruppe und zur weiteren Entwicklung guter Kontakte mit der ukrainischen Minderheit bei.
Peter Nycz
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