Rosenmontag in Stargard 2017
Ich weiß nicht wie die närrische Zeit damals vor dem Krieg in Hinterpommern genannt wurde. Wurde sie wie heutzutage Karneval, Fastnacht oder gar Fasching genannt?
Dass es aber durchaus private Maskenbälle gab, konnte ich im Stargarder Jahresblatt 21/2012 Seite 93 nachlesen. Dort hat Jürgen Willbarth über einen lustigen, privaten Maskenball seiner Eltern mit Freunden berichtet. Erstaunt hat mich allerdings das etwas ausgefallene Datum, nämlich der 6.November. Die Karnevals-Vorbereitungen in unseren Tagen in den Hochburgen am Rhein beginnen doch frühestens am 11.11. um 11:11.
Aber eines ist doch sicher immer geblieben: Der Rosenmontag findet alljährlich zwei Tage vor dem Aschermittwoch statt und wird in großen Teilen Deutschlands als das größte Ereigniss im ganzen Jahr auf Straßen und in den Lokalen gefeiert.
Diese deutsche Tradition hat in diesem Jahr die deutsche Minderheit in Stargard wieder aufleben lassen und in die Öffentlichkeit getragen. Zwar stand der Rosenmontag schon immer auf dem Veranstaltungskalender der deutschen Minderheit, doch gefeiert wurde nur verborgen in der Begegnungsstätte.
Dadurch dass wir in Stargard, nicht wie in anderen Ortsgruppen, einen ständigen Mitgliederzuwachs verzeichnen können, wurde der Platz in unserer Begegnungsstätte für so eine Veranstaltung zu eng. Was blieb uns also anderes übrig als mit unserem Freund Zdzislaw Kosikowski vom „Hotel Spichlerz“ zu sprechen. Wie immer war Zdzislaw für alles was Heimatkreis-Stargard oder deutsche Minderheit-Stargard betrifft sehr wohlwollend und hat uns für eine tragbare Gebühr sein Restaurant für ein paar Stunden überlassen.
Um 16 Uhr am 27.02. konnte es also losgehen mit dem Rosenmontag. Aber Halt : Da hatten wir doch auch noch zwei Geburtstage zu feiern! Eine Frau und ein Mann, was liegt da näher als dass die Geburtstagskinder den Tanz eröffnen.
Der Eröffnungstanz der Geburtstagskinder
Nachdem Margit Sponheimer aus Mainz mit ihrem Lied „Am Rosenmontag bin ich geboren…“ den Karneval in Stargard eröffnet hatte, kamen immer mehr maskierte Narren zum Vorschein und vergnügten sich auf der Tanzfläche.
Bei schöner deutscher und polnischer Tanzmusik, für die Erhard Grünbauer gesorgt hatte, wurde viel getanzt und gelacht und um dem Namen „Rosenmontag“ gerecht zu werden, wurden an die Damen noch rote und weiße Rosen verteilt. Die Frauen fühlten sich dadurch sehr geehrt. Das war natürlich genau die richtige Bühne für unsern Freund Zdzislaw. Wer ihn kennt weiß, dass er sich immer gerne verkleidet und so eine Veranstaltung ihm gerade recht kommt. Er hätte Schauspieler werden sollen. Auch ein paar Hotelgäste, die zum Abendessen im Restaurant anwesend waren, haben sich dazugesellt und die Stimmung war auf dem Höhepunkt.
Erhard Grünbauer
erhard.dana@interia.pl
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