Sozial-Kulturelle Gesellschaft
der deutschen Minderheit
Ortsgruppe Stargard
Begegnungsseminar der Landsmannschaft Thüringen
und der deutschen Minderheit am 19.4.2012
Stargard, den 20.4.2012
Seit unserem letzten verständigungspolitischen Begegnungsseminar in Stargard, das von der PLM Thüringen organisiert war, sind genau vier Jahre ins Land gegangen. Es war also höchste Zeit, sich wieder mal hier vor Ort zu treffen, um einige wichtige historische Ereignisse in Erinnerung zu bringen und über die neusten Entwicklungen in der alten Heimat zu diskutieren.
Am 19.04.2012 fand also das seit langem vorbereitete Seminar in einem neu eingerichteten Konferenzraum im vierten Stock des Stargarder Hotels "Speicher" statt. Auf die Einladung der Landsmannschaft Pommern, vertreten von Herrn von Blaustark (Landesgruppe Thüringen) kamen zahlreiche Vertreter der deutschen Minderheit aus Stargard (10 Personen), Stettin (2 Personen), Greifenberg (1 Person) sowie eigens angereiste Gäste aus Deutschland - insgesamt fast 30 Personen. Nach der Begrüßung durch Herrn v. Blaustark, der einen kurzen Überblick über den geplanten Ablauf der Veranstaltung gab, stellten sich einzelne Teilnehmer vor, was die Atmosphäre deutlich lockerte und aus Unbekannten Bekannte machte.
Danach ergriff Herr Horst Born als erster Referent das Wort und hielt einen detailreichen Vortrag über die Geschichte der Stadt Stargard und des Kreises Saatzig. Nach dem Vortrag stellten einige Interessierte Fragen, die ausführlich beantwortet wurden.
Als zweite Referentin meldete sich dann Frau Erika Murwig, die uns mit ihrem wissenschaftlich fundierten Vortrag den historischen Spuren der schwedischen Herrschaft in Pommern folgen ließ. Auch an diesen Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion über die wechselhafte Geschichte Pommerns an.
Während der darauf folgenden Mittagspause konnten die Teilnehmer ihre Gespräche über die vorgetragenen Themen fortsetzen und sich über die gegenwärtigen Probleme in der Region informieren.
Nach der Pause trat mit Herrn Ansgard Röpling ein passionierter und kenntnisreicher Historiker vor das Mikrofon. Sein mitreißender Vortrag zum Thema „Deutsch-polnische Beziehungen seit der Teilung 1772 bis heute“, durch den Einsatz eines Videoprojektors mit Kartenausschnitten und Originaldokumenten bunt bebildert, löste bei den Zuhörern langanhaltenden Beifall aus. Man konnte deutlich spüren, das eine Aussöhnung zwischen beiden Völkern auf der Basis von Wahrheit und Gerechtigkeit, ohne Licht und Schatten auf beiden Seiten zu verschweigen, ihm Herzensangelegenheit ist. Viele anschließende Fragen an Herrn Röpling bewiesen die große Aufmerksamkeit, mit der alle Teilnehmer dem Vortrag zugehört hatten, und brachten einschlägige persönliche Erfahrungen unserer Mitglieder mit ins Gespräch.
Zum Schluss bedankte sich Herr v. Blaustark bei allen Anwesenden für die aktive Teilnahme am Seminar und wünschte ihnen gute Heimfahrt. Für die Mitglieder unserer Ortsgruppe bildete das Begegnungsseminar einen wichtiger Beitrag zum Wachhalten der Erinnerung an die zeitweise turbulente pommersche Geschichte.
Peter Nycz
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