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Bericht über die Tätigkeiten und Veranstaltungen
der Deutschen Minderheit im IV. Quartal 2017
Ortsgruppe Stargard
Stargard, den 1.1.2018
Wie Sie inzwischen aus unseren früheren Berichten wissen, sind die letzten drei Monate jeden Jahres für uns immer eine besondere Zeit. Erst macht der Herbst nachdenklich, dann vermittelt die Adventszeit die freudige Hoffnung, und schließlich lassen ersehnte Weihnachten familiäre Wärme spüren und Pläne für das nächste Jahr schmieden. Ein feierlicher Jahresabschluss, den wir als Weihnachtsfest durchführen, ist seit Jahren ein zentrales Ereignis im IV.Quartal – auch 2017 war es nicht anders. Eine Veranstaltung für etwa 60 Teilnehmer aus Deutschland und Polen braucht eine gute Vorbereitung, wobei kleinste Einzelheiten bedacht werden müssen. Für den fünfköpfigen Vorstand eine Herausforderung, die wir immer, auch in diesem Jahr, gemeistert haben. Termine absprechen, Geschenke basteln, Weihnachtslieder einstudieren, all das erfordert viel Engagement und Zeit. Parallel zu den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest mussten wir noch unsere reguläre Vereinsarbeit fortsetzen und geplanten sowie ungeplanten Aufgaben die Stirn bieten.
Beginnen wir also mit unseren Aktivitäten im Oktober:
Oktober 2017
Geburtstag Michal Borek
Am 20.Oktober feierte Herr Michal Borek zum ersten Mal bei der Deutschen Minderheit seinen Geburtstag. Wir gratulierten ihm zu seinem 20.Geburtstag und wünschten ihm vor allem ein schnelles Einleben in unsere Ortsgruppe. Herr Borek trat erst vor kurzem uns bei und ist das jüngste Mitglied unserer Ortsgruppe. Mit seinen 20 Jahren ist es für ihn sicher nicht einfach, mit Kollegen, die dreimal so alt sind, wie er, ins Gespräch zu kommen. Wir wünschen Ihnen lieber Michal viel Erfolg und vor allem Ausdauer beim Lernen der deutschen Sprache!
Daniel Buda
Am 29.Oktober, also nur ein paar Tage später, erreichte uns die traurige Nachricht vom plötzlichen Tod unseres langjährigen Vorsitzenden Herrn Daniel Buda. Beim letzten Treffen in unserer Begegnungsstätte wies nichts auf gesundheitliche Probleme hin. Und zwei Tage später war unser Vorsitzender tot. Wir waren alle zutiefst schockiert und konnten es nicht fassen…
November 2017
Grab von Daniel Buda
Am 03.November gaben unsere Mitglieder, die fast vollzählig erschienen, Herrn Daniel Buda das letzte Geleit. Seine Ruhestätte befindet sich auf dem Kommunalfriedhof (fr. der neue Friedhof) in Stargard. Ruhe in Frieden!
Geburtstag Halina Sobczak
Das Leben ging dann aber weiter. Am 10.November beging Frau Halina Sobczak ihren Geburtstag in unserer Begegnungsstäte. Wir wünschten unserer wohlverdienten Kollegin, Schatzmeisterin und der tragenden Säule unserer Ortsgruppe, der wir alle viel zu verdanken haben, viel Gesundheit und Zufriedenheit mit der Arbeit für unsere Minderheit. Du Halina leistest einen überdurchschnittlichen Beitrag im Vereinsleben und wir hoffen auf die lange, gute Zusammenarbeit!
Volkstrauertag in Glien
Am 18.November fuhren wir nach Glien, um an der Gedenkstunde zum Volkstrauertag teilzunehmen. Unsere Abordnung mit 7 Personen bildete wie immer die größte Gruppe der deutschen Minderheit aus Hinterpommern. Im Namen unserer Ortsgruppe legte der Vorstand einen Kranz in pommerschen Farben am Hochkreuz nieder und zündete später ein Grablicht an. Nach dem offiziellen Teil, den zum großen Teil „unser“ Pastor Riedel mitgestaltet hatte, hatten wir noch die Möglichkeit, mit Freunden und Bekannten ins Gespräch zu kommen. Es war zwar noch nicht so kalt an dem Tag, aber warme Erbsensuppe und Kaffee, die Kameraden von der Bundeswehr zubereitet hatten, nahmen wir gern ein. Vielen Dank!
Volkstrauertag in Stargard
Am darauffolgenden Sonntag, dem 19.November trafen wir uns an der Deutschen Gedenkstätte auf dem Kommunalfriedhof in Stargard, um am Volkstrauertag der Stargarder Toten zu gedenken. Nach dem Vaterunser legten wir die Blumen nieder und stellten ein Grablicht vor der Gedenktafel auf.
Geburtstag Alicja Ksiazek
Am 24.November feierte Frau Alicja Ksiazek ihren Geburtstag im Kreise unserer Minderheit. Wir wünschten ihr viel Gesundheit und Erfolg bei der Arbeit für unsere Ortsgruppe. Ihr guter Rat ist uns sehr wichtig. Fühlen Sie sich wohl bei uns und besuchen Sie uns so oft wie möglich!
Dezember 2017
Geburtstag Wladyslaw Janik
Am 01.Dezember feierte Herr Wladyslaw Janik seinen Geburtstag mit den Freunden von der deutschen Minderheit. Auch ihm wünschten wir viel Gesundheit und Spaß bei der deutschen Minderheit.
Und jetzt kommen wir zu dem angekündigten Weihnachtsfest am 15.Dezember im angemieteten Restaurantsaal im Hotel “Speicher“.
Unser besonderer Dank gilt Herrn Kosikowski, ohne dessen Unterstützung unsere Feier kaum durchzuführen gewesen wäre. Es war unser fünftes Weihnachtsfest, das wir seit 2013 im Hotel „Speicher“ durchführten – ein kleines Jubiläum also und ein Zeichen der guten Zusammenarbeit. Es gab nie Probleme und eins kann ich schon heute verraten: der Termin für Weihnachtsfest 2018 steht bereits fest und der Saal ist reserviert. Sie können sich jetzt wundern über solche vorausgreifende Terminfestlegung, aber das Hotel mit dem dazugehörigen Restaurant ist immer gut belegt und man muss wirklich rechtzeitig seine Reservierung anmelden. Kaum ein Weihnachtsfest ist verklungen, plant man also schon das nächste…
Weihnachtsfest in Stargard im Hotel Speicher
An unserer Feier nahmen insgesamt 56 Personen teil, davon 22 aus Deutschland. Unsere Freunde aus Penkun mit dem Pastor Riedel an der Spitze, der die Gestaltung des geistlichen Teils übernahm, Heimatfreunde vom HKA Stargard mit Herrn Jürgen Willbarth und Herr Horst Born von der PLM zählen zu unseren treuen Gästen, die trotz manchmal großer Entfernung jedes Jahr bei uns sind. Schade, dass Helga Serfaß diesmal verhindert war, zu uns nach Stargard zu kommen. Zu erwähnen ist noch, dass eine Abordnung aus Penkun den Friedhof in Stargard besuchte und einen Kranz am Grab unseres verstorbenen Vorsitzenden niederlegte. Eine bemerkenswert schöne Geste, die trotz ihrer traurigen Symbolik sehr gut zum Fest der Liebe passte.
Ein detaillierter Bericht über den Ablauf unserer Weihnachtsfeier würde den Rahmen dieser Meldung sprengen und wahrscheinlich Ihre Geduld als Leser auf die Probe stellen. Deshalb sage ich ganz kurz: Alles war sehr gut gelungen. Die Stimmung war dem Anlass angemessen, die selbstgebastelten Geschenke sorgten für das Staunen bei Bedachten und deutsche Weihnachtslieder vereinten alle Anwesenden. Die Veranstaltung, die um 16 Uhr begann, endete für manche Teilnehmer erst nach Mitternacht. Und das eher aus Rücksicht auf das Hotelpersonal als aus Mangel an Kraft zum Feiern…
Wie vor einem Jahr befand sich unter den Gästen eine Abordnung der deutschen Minderheit aus Dramburg. 2017 war es uns gelungen, unsere Kontakte aufrechtzuerhalten und uns mehrmals zu treffen. Die Entfernung nach Dramburg ist ja nicht so groß und wir hoffen auf die Vertiefung unserer Zusammenarbeit.
Weihnachtsfest in Dramburg
Deshalb fuhr am 16.Dezember die vierköpfige Abordnung unserer Ortsgruppe nach Dramburg, um an dem Weihnachtsfest der dortigen deutschen Minderheit teilzunehmen und sie beim Singen der Weihnachtslieder zu unterstützen. Es ist eine Art Tradition geworden, dass wir im Dezember unsere Kollegen besuchen – unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest feierten wir dort bereits 2014. Mit Freude durften wir diesmal feststellen, dass unsere Freunde bei uns etwas gelernt hatten und in ihre Weihnachtsfeier z.B. ein stimmungsvolles Musikprogramm eingebaut hatten. Es ist also gut, einander zu besuchen und so manches abzugucken.
Wir übernachteten in Dramburg, wodurch sich die Möglichkeit ergab, mit den Heimatfreunden von HKA Dramburg sowie der Ortsgruppe der deutschen Minderheit Dramburg ohne Zeitdruck über die Probleme der dortigen Ortsgruppe zu sprechen und unseren Rat zu geben. Am nächsten Tag überraschte uns das Wetter: Dramburg lag unter einer dicken Schneedecke, die auf der Rückfahrt aber verschwand und bereits bei Wangerin nicht mehr bemerkbar war.
Mit beiden Weihnachtsfeiern ging das Geschäftsjahr 2017 zu Ende. Beim nächsten Treffen am 05.Januar 2018 werden wir unsere Kollegen über das Weihnachtsfest in Dramburg informieren, und im Gegenzug von ihnen erfahren können, wo und wie sie mit ihren Familien Weihnachten gefeiert und das neue Jahr begrüßt haben.
Wie ist das Jahr 2017 aus Sicht unserer Ortsgruppe zu bewerten?
Wir konnten unsere Arbeit fortsetzen und die Mitgliederzahl stabil halten. Ein neues Mitglied war dazugekommen, und unsere Ortsgruppe zählt zur Zeit insgesamt 31 Angehörige. Damit bleiben wir die zweitgrößte Ortsgruppe in der Region und wohl die aktivste. Es war uns gelungen, alle geplanten Veranstaltungen durchzuführen und Kontakte zu unseren deutschen Freunden zu vertiefen. Trotz steigenden Durchschnittsalters unserer Mitglieder blieben wir einigermaßen mobil und verreisten 6 Mal: Anklam, Schneidemühl oder Dramburg sollen beispielhaft für unsere Fahrten stehen. Wir konnten in Zusammenarbeit mit VDG Oppeln zwei sogenannte Projekte realisieren, die unseren Mitgliedern zugute kamen.
Im Jahr 2017 fanden 34 verschiedene Veranstaltungen in unserer Ortsgruppe statt. Dabei war das Angebot recht breit: Gemeinsame Reisen, Geburtstage in der Begegnungsstätte oder das mustergültig organisierte Weihnachtsfest ließen keinen Wunsch offen. Das alles war möglich, weil alle zielstrebig gearbeitet haben. Die ehrenamtlich geleistete Arbeit ist ein gutes Zeichen für das neue Jahr 2018. Bleiben wir konsequent, wird es weiterhin die Deutsche Minderheit in Stargard geben.
Es gab 2017 natürlich auch ein paar Rückschläge, die wir nicht beeinflussen konnten und die sich negativ ausgewirkt haben. Erstens: Unser Vorsitzender war verstorben, was für uns ein schmerzlicher Verlust war. Ende Januar muss also der Vorstand neu gewählt und die Funktionen neu verteilt werden. Darüber werden wir zur gegebenen Zeit berichten.
Zweitens: Das steigende Alter unserer Mitglieder führte zum Einschränken unserer Treffen auf nur einmal wöchentlich. An sich ist das noch nicht so schlimm, hat aber zur Folge, das wir nur die Hälfte unserer Zeit für das gegebene Arbeitspensum haben. Hier werden wir 2018 eine Lösung finden müssen – wahrscheinlich wird sich der Vorstand doch etwas öfter treffen müssen, um anfallende Aufgaben zu erledigen.
Abschließend danken wir unseren Unterstützern für die Hilfe, Freunden und treuen Lesern für das gezeigte Interesse an unserer Minderheit und wünschen ein gesundes, glückliches neues Jahr 2018! Unser besonderer Dank geht an den Webmaster, der unsere Berichte liest, korrigiert und internettechnisch bearbeitet. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im neuen Jahr, nächste Treffen in unserer Begegnungsstätte und unsere Berichte, für die es an Themen nicht mangeln soll. Bleiben Sie uns treu und bis zum nächsten Mal im Frühling! Ihre Deutsche Minderheit in Stargard.
Piotr Nycz
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